Die Beziehungen des Frankenbundes zum fränkisch geprägten Südthüringen reichen weit zurück: Bereits 1921 konnte der Frankenbund-Gründer Dr. Peter Schneider eine erste Gruppe in Römhild ins Leben rufen; weitere Gruppen wurden in den folgenden Jahren in Meiningen, Heldburg und Hildburghausen gegründet. Die Vernetzung dieses Gebiets mit Franken stand für den Frankenbund außer Frage, was Schneider in Reden und Aufsätzen immer wieder zum Ausdruck brachte. Bis zum Zweiten Weltkrieg entwickelten sich unter dem Dach des Frankenbundes vielfältige kulturelle Kontakte zwischen Südthüringen, Ober- und Unterfranken. Hierzu gehörte im Juli 1937 auch die Beteiligung des Frankenbundes an der 1100-Jahrfeier von Ummerstadt, auf der der Frankenbundvorsitzende die Festansprache hielt und Frankenbund-Mitglieder Beiträge für die Festschrift lieferten.
Diese regen Beziehungen fanden nach dem Zweiten Weltkrieg ein abruptes Ende. Mit dem Fall der Mauer wurde der Frankenbund aber sofort aktiv und knüpfte unter seinem 1. Vorsitzenden Dr. Franz Vogt schnell wieder Kontakte mit Südthüringen. Am 1. Mai 1990 besuchte die Würzburger Frankenbundgruppe u.a. Römhild, Hildburghausen und Haina, wo gleich die erste südthüringische Gruppe wiedergegründet wurde. Im nächsten Jahr folgten die Neu- bzw. Wiedergründungen in Meiningen, Hildburghausen, Römhild und Suhl.
Zunehmend intensivierten sich die lange Zeit unterbrochenen Kontakte. 1993 hielt der Frankenbund seinen Bundestag erstmals wieder in Meiningen ab; Schloss Elisabethenburg bot den festlichen Rahmen für diese Zusammenkunft. 17 Jahre später war der Frankenbund wiederum in Meiningen zu Gast, dieses Mal tagte er im prächtigen Foyer des Staatstheaters. Auch 2017 zog es den Frankenbund nach Südthüringen, nun trafen sich Frankenbundmitglieder aus allen Teilen Frankens in Suhl. Die zu diesem Anlass erschienene Ausgabe der Zeitschrift Frankenland über Suhl stieß in der Bevölkerung auf so große Nachfrage, dass Hefte nachgedruckt werden mussten. Auch weiterhin ist Südthüringen ein beliebtes Ziel für Exkursionen des Frankenbundes.
Im Jahr 2001 schloss sich der Verein „Freunde von Kirche und Schloss zu Eisfeld“ dem Frankenbund an – vielleicht aus der gleichen Motivation, die in den letzten Jahren auch Vereine aus Tauberfranken zum Beitritt in den Frankenbund bewegt hat: „Struktur und Professionalität des Frankenbundes“, so der 1. Vorsitzende des HKV Großrinderfeld, „eröffnen dem Verein eine Vielzahl von Möglichkeiten, mit der regionalen Geschichte und Kultur zielgerichtet und ertragreich in Kontakt zu treten.“ (Frankenland 1 – 2021, S. 63)
Ansprechpartner für die südthüringischen Frankenbund-Gruppen:
Alfred Hochstrate
Hintere Dorfstraße 16
98630 Römhild
Tel.: 0369 48 21 27 6
E-Mail: alfred.hochstrate@t-online.de
Bildmaterial:
Titelbild: Henry Czauderna / www.thueringen.info
Meiningen: Foto vom Staatstheater