Markgrafenkirchen im Raum Bayreuth und Kulmbach
Text: Klaus Trendel
Bei herrlichem Sommerwetter nahmen 33 Mitglieder und Gäste aus den Gruppen Bamberg und Bayreuth an der diesjährigen Studienfahrt teil.
Die Markgrafenkirchen sind im 17. und 18. Jahrhundert entstanden. Ihr besonderes Merkmal ist, dass sie sich von außen schlicht, aber innen prunkvoll präsentieren. Die Kirchendecken und Altäre zeigen oft das Auge Gottes im die Hl. Dreifaltigkeit symbolisierenden Dreieck; ein Strahlenkranz mit Wolken und Engeln entführt quasi in den Himmel. In den Kanzelaltären wird das gepredigte Wort Gottes mit dem Abendmahlstisch verbunden. Taufengel sowie mit Ornamenten oder Bildern reich geschmückte Emporen sind ebenfalls typisch.
Die erste Station der Fahrt war die Ordenskirche in Bayreuth im Stadtteil St. Georgen. Der Dekanatskantor Michael Lippert erläuterte die Geschichte und das Bauwerk der Kirche mit sehr eindrucksvollen Worten. Zum Schluss seiner Ausführungen spielte er der Gruppe auf der Orgel ein kleines Musikstück, sehr zum Gefallen der Zuhörer. Die Grundsteinlegung des Kirchenbaues erfolgte im Jahr 1705.
Die nächste Station war die Bartholomäuskirche in Bindlach, ca. 5 km von Bayreuth entfernt. Die Führung wurde von der Mesnerin Gerlinde Zeitler durchgeführt und gab zu vielen Details der Entstehung und Ausstattung wertvolle Erläuterungen. Bindlach ist die älteste Gemeinde des Bayreuther Landes, die „Urpfarrei“. Nach Abbruch der früheren, baufälligen Kirche wurde die Kirche in den Jahren 1766–1782 neu gebaut und ausgestattet.
Im Anschluss an die beiden Kirchenführungen nahm die Gruppe das Mittagessen im Landgasthaus „Frankenfarm“ in Himmelkron ein.
Zum Schluss unserer Tagesfahrt besuchten wir die Gemeinde Neudrossenfeld im Landkreis Kulmbach. Im Mittelpunkt des Ortes steht die Dreifaltigkeitskirche. Die in den Jahren 1753 bis 1760 erbaute protestantische Markgrafenkirche gilt als eine der schönsten Barockkirchen im Bayreuther und Kulmbacher Land. Architekt und Baumeister war Johann Georg Hoffmann aus Kulmbach. Der Jakobus-Altar – das Glanzstück der Kirche – ist ein Werk des Künstlers Hans Süß aus Kulmbach. Die Führung wurde von der Kulturwissenschaftlerin Dr. Karla FOHRBECK übernommen und konnte die Gruppe mit ihren Ausführungen restlos begeistern. Abgerundet wurde die Führung mit Orgelstücken in drei Abschnitten durch den örtlichen Organisten Jürgen SCHÖNAUER.
Zu guter Letzt haben die Teilnehmer noch das benachbarte „Lindenbaummuseum“ besucht. Mit einer fränkischen Brotzeit im Gasthaus „Bräuwerk“ wurde die Tagesfahrt abgeschlossen.
Bild:
Evangelisch-lutherische Dreifaltigkeitskirche Neudrossenfeld
by Benreis, CC BY-SA 4.0, https://de.wikipedia.org/wiki/Dreifaltigkeitskirche_(Neudrossenfeld)#/media/Datei:Dreifaltigkeitskirche_Neudrossenfeld_innen_(1).JPG